René Schimmelpfennig

Webdeveloper 👨‍💻, Fahrrad-Aktivist 🚴‍♀️, Entertainer 🤡, Tüftler 👨‍🔧 & Eichhörnchen-Züchter 🐿️

Smart-Display

Ich habe ein paar Jahren das Kickstarter Projekt mit dem Namen „LaMetric“ entdeckt: Ein smarter Pixel Display, welcher sich mit dem Internet verbinden kann. Modern und es könnte meinen 90er Jahre Radio-Wecker ablösen, der nur noch als Uhr sein Dasein erfüllt (die Radiofunktion war bereits nach ein paar Jahren nicht mehr zu gebrauchen).

Doch mit gut 200 € war das Gerät nicht gerade günstig. Ich dachte auch kurz drüber nach, ob und wie man sich es nachbauen kann. Doch 256 RGB LEDs zusammenlöten und dann noch anzusteuern, dass wäre damals noch zu viel Aufwand gewesen.

Vor ein paar Monaten fand ich dann zufällig den AWTRIX: Ein Youtuber hatte ihn vorgestellt und ich war begeistert. Schon allein weil er auf den ESP8266 basiert, Open Source ist und das LED Panel einfach über Banggood zu bestellen war.

Anfang Oktober entschloss ich mich ihn nachzubauen, bestellte das Panel und lass mich in die Technik ein. Ein altes Wemos D1 R2 Board hatte ich noch rumliegen.

Für das Gehäuse wollte ich allerdings nicht auf das 3D Druck Model zurückgreifen: Ich wollte etwas eleganteres in mein Wohnzimmer stellen. Etwas eleganteres. Also entschied ich mir für Holz. Zusammen mit meinem Vater ging es in den Baumarkt: Dünne Sperrholzplatten und eine Stichsäge, Beize und Lack landeten im Einkaufswagen.

Dann ging es los: Ausmessen und auf das Holz übertragen. Dann versuchen mit der Stichsäge grade Schnitte hinzubekommen. Alles gut verleimt und für den Netzteilanschluß, Ein-/Aus-Schalter und Lichtsensor Löcher vorbohren.

Dann trocknen lassen und Schleifen.

Im nächsten Schritt wurde das Gehäuse gebeizt und mit einer Lackschicht überzogen.

Dann wurde die Technik mit Heißkleber befestigt und die einzelnen Komponenten miteinander verdrahtet.

Als Hardware habe ich folgendes verbaut:

  • das Wemos Board: steuert verbindet sich mit dem WLAN und empfängt Signale vom Server (in meinem Fall einen Raspberry Pi 3+). Auf ihn läuft die AWTRIX.jar
  • ein Kondensator: Er sorgt für eine konstante 5V Spannung (damit die LEDs nicht flackern)
  • eine Lichtempfindlicher Widerstand: Misst die Helligkeit und im Raum. diese wird von der Firmware in Lux umgerechnet und an den Server geschickt, dieser steuert damit die Leuchtkraft der LEDs.
  • ein DHT22-Sensor: misst die Temperatur und Feuchtigkeit im Raum und der Server kann diese Daten für die Anzeige nutzen.
  • ein Taster: er schickt ein Signal an den Server wenn er gedrückt wird. Er unterscheidet, ob er kurz, lang oder in einem bestimmten Rythmus gedrückt wurde. Die Events können dann beliebig verwendet werden.

Das Resultat kann sich sehen lassen, finde ich 🙂

Was ist der Unterschied zum original AWTRIX

Ersteinmal muss ich sagen, dass ich begeistern vom originalem Projekt bin. Ich habe viel aus dem Code gelernt und finde den Ansatz auch gut. Allerdings finde ich es schlecht, dass der Server Code nicht freigegeben wurde: So ist es unmöglich Temperatursensor und den Tasterdruck auszulesen. Hier wollte ich selbst die Kontrolle haben und werde daher später noch einen eigenen Server implementieren. Hauptargument ist hier vor allem das Einsparen von RAM (da das ganze ja bei mir auf einem Raspberry Pi mit 1 GB läuft). Auch habe ich schon Features aus der Beta Version des AWTRIX Controller portiert. Vor allem der Hotspotmodus war ein absolutes muss: nun ist es nicht mehr nötig eure WLAN Zugangsdaten in die Firmware hineinkompilieren zu müssen. Der AWTIRX macht einfach selbst einen Hotspot auf und die Einstellungen können dann über ein Webinterface vorgenommen werden.

Ich empfehle allerdings jedem, der technisch sich nicht tief in das Projekt hereinzuarbeiten die original Firmware von Blueforcer zu verweden, da ich vermutlich die Kompatibilität im weiteren Projektverlauf nicht aufrecht halten kann.

Das genaue Schaltbild, den Quellcode für die Firmware gibt es in meinem Github-Repository.

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